Eine unerwartete Reise

(Ich weiss nicht wieso, aber ich muss grad so Lachen ab Nazims trockenen Kommentar, vor allem noch mit Garcias gar nicht trockenem davor xD)


Als der Greif in der Luft war, erhob sich Beshir auch wieder langsam - vorher hatte er es lieber nicht gewagt. Er sah von dem Tier zu den anderen und nahm dann seinen Stab wieder in die Finger.
"Ich glaube, er ist mit unserer Bitte einverstanden. Nur beim Hauptmann bin ich mir nicht so sicher, ob er vielleicht nicht absichtlich in die Schlucht hinunter gestossen würde, so wie er dreinblickt."

(Tja, so ist Nazim. er analysiert es logisch, denn eigentlich interessiert's ihn nicht. xD)

Garcia rümpfte lediglich die Nase und steckte sein Schwert wieder weg.
"Man sollte eigentlich meinen, Ihr wärt nun vorsichtiger, was den Umgang mit solchen...Wesen betrifft", brummte Garcia. "Ich kann mich noch dumpf daran erinnern, beinahe von steinernen Riesen zerquetscht worden zu sein."
"Die Euch trotzdem haben ziehen lassen, als Ihr Ihnen gabt, was sie wollten", bemerkte Nazim.
"Klar, wen interessiert unser toter Kamerad", gab Laurent bissig zurück. "Wer weiß ob diese...Dinger uns nicht ihren Kindern zum Fraß vorwerfen?"

"Die Alternative ist, hier zu bleiben und und einen Weg um die Schlucht zu suchen, während sich unsere Vorräte langsam aufbrauchen und das Schicksal unserer Mission ungewiss und auf wackeligen Beinen bleibt. Will Remans 'edle' Ritterschaft wirklich mit der Botschaft zurückkehren, die Leben Tausender auf den Schultern zu haben, weil sie selbst Angst vor dem Tod hatten? Wenn das so ist, seid Ihr wohl für diese Aufgabe nicht geeignet und solltet umkehren", bemerkte Beshir, ehe er auch schon in Richtung der Klippe losstiefelte und den Entscheid, mitzukommen oder sonst etwas zu tun, Garcia und Laurent zu überlassen. Lediglich Nazim warf er einen kurzen Blick zu, auch wenn er wusste, dass der wohl kaum woanders hingehen würde.

In der Tat dachte Nazim nicht daran. sich von seinem Herren zu entfernen, sondern stiefelte ihm gemächlich hinterher, die Remaner nicht weiter beachtend.
"Verdammte Ostlinge", fluchte Laurent ihnen hinterher. "Hauptmann, lasst uns gehen, diese Mission ist zum..."
"Verzeiht Laurent", unterbrach ihn Garcia und sah ihm mit strengem Blick an. "Gebt Ihr hier die Befehle?"
"Äh...nein Hauptmann, aber..."
"Nichts aber. Ob es Euch gefällt oder nicht, der Darjadher hat recht. Und wenn sich uns eine Gelegenheit bietet, diese Mission erfolgreich zum Abschluss zu bringen, werden wir sie ergreifen."
"Aber Sir, wir..."
"Ihr habt Eure Befehle, Laurent. Seid froh, dass wir kein befestigtes Lager haben, sonst würde ich Euch unter Hausarrest stellen."
Mit diesen Worten steckte Garcia seine Klinge vorerst weg und machte sich daran, den Darjadhern zu folgen.

Nazim warf einen flüchtigen Blick über die Schulter als er sah, wie der Hauptmann und sein Lakai sich in Bewegung setzten.
"Es scheint, wir sind die Remani doch noch nicht los", kommentierte er das Geschehen lapidar. "Ob es Mut oder Sturheit ist, die sie antreibt?"

(Laurent kommt sich wohl ziemlich verkackeiert vor xD)


"Hm.. wohl beides zusammen", vermutete Beshir und hielt an, als sie den Punkt an der Klippe erreicht hatten. Er blickte über die Schlucht und der Pfad, der sich am anderen Ende langsam wieder hinunter in Richtung der nördlichen Täler schlängelte, während es direkt vor ihnen so weit in die Tiefe ging, dass man von oben meinen konnte, man würde irgendwann zwischen den Felswänden stecken bleiben, anstatt am Boden aufzuprallen, so verzerrt und weit weg war das Ende. 
"Wenn es auch eine Kombination ist, die oft ebenfalls mit ein wenig Dummheit verbunden ist. Aber das kann uns auch nur recht kommen."
Er zumindest hatte lieber sture, selbsternannte Berglöwen im Nacken, als überlegte Schauspieler, die ihnen in der Nacht die Kehle durchschneiden wollten.

(Sagen wir mal, allzu angetan ist er nicht von der Situation. :'D )


Garcia zeigte keinerlei Zeichen von Verunsicherung, als er zu den Darjadhern trat, Laurent hingegen sah skeptisch zwischen diesen und der vor ihnen liegenden Klippe hin und her.
Die Klippe ragte etwas über die Schlucht, leider nicht weit genug, um eine Brücke zu bilden. Wenn man sie sich genauer betrachtete, schien sie ein dichtes Höhlensystem zu beherbergen. Unzählige Nischen und Löcher im Fels prangten darin. Einige waren offenbar mit Ästen ausgeschmückt, in dem ein oder anderen waren Eier zu erblicken.
"Nester", stellte Garcia fest. "Diese Klippen sind offenbar die Heimat dieser Geschöpfe."
"Mit anderen Worten, die Höhle des Löwen", gab Laurent unwillig von sich. "Ich frage mich warum wir...gah!"
Garcia fuhr herum um zu sehen, was dort los war. Offenbar war Laurent vor einem kleinen Skorpion zurückgeschreckt, der sich ihm genähert hatte. Laurent zertrat ihn unter seinem Stiefel, als hinter dem nächsten ein weiterer hervorkam. Und noch einer. Und immer mehr.
"Sie sind zurückgekehrt!", rief Laurent fluchend aus und wich vor den kleinen Skorpionen zurück, die immer zahlreicher wurden.
"Beruhigt Euch, sie interessieren sich nicht für uns", gab Nazim zurück und in der Tat, die Spinnentiere schienen sie gar nicht weiter zu beachten. Zielstrebig krabbelten sie auf die Klippe zu. Direkt in Richtung der Nester, wo die Greifen sie kreischend empfingen.

Auch Beshir hob abwehrbereit seinen Stab, um die Dinger im Notfall von sich wegzutreiben. Aber als er sah, dass sie diesmal nicht das Ziel waren, senkte er ihn wieder ein Stück weit. Zuerst verwundert, dann aber durchaus interessiert sah er von den Krabbeltieren zu den Greifen und zurück. 
"Was für ein spezielles Schauspiel. Dieser Ort ist wirklich nicht für Menschen geschaffen."

"Speziell, ist nicht unbedingt das Wort, das mit in den Sinn kommen würde", gab Garcia düster von sich, als er sah, wie die Skorpione über die Greifen herfielen. Es waren zwar nur kleine Tiere, doch waren es genug, um den ganzen Boden damit einzudecken.
Ein Greif stampfte auf dem Boden auf, schlug nach ihnen und fegte unzählige hinweg. Doch noch mehr krabbelten an seinen Beinen hinauf, stachen ihre Stachel in sein Fleisch und überrannten ihn. Die Kreatur kreischte wütend, schlug mit ihren Flügeln, um die Angreifer zurückzutreiben. Doch der Übermacht war er nicht gewachsen. Die Kreatur fiel zu Boden und war bald kaum noch zu sehen unter der Masse an Skorpionen.
Garcia drehte sich der Magen um. Gleichzeitig war er zugleich fasziniert und betrübt vom heldenhaften Kampf des Tieres um seinen Nachwuchs.
"Vielleicht war es ein Fehler, die Skorpionmutter zu töten", sinnierte Nazim. "Ihre Kinder sind jetzt ohne Anordnungen und fallen unkontrolliert über alles hinweg. Auf Dauer stehen sie das nicht durch. Aber bevor sei niedergehen, könnten sie erheblichen Schaden am Ökosystem anrichten."
Garcia knirschte mit den Zähnen als er die in der Luft kreisenden und kreischenden Greifen sah. Dass sie dafür verantwortlich waren, war ihm wie ein Dorn in der Seite.
"Wir müssen etwas tun!", sprach er stoisch. "Irgendwie müssen wir die Skorpione von den Eiern fernhalten."

Einmal sagte der Hauptmann tatsächlich etwas nützliches, deswegen nickte Beshir diesmal ohne Kommentar. 
Es war gewiss ihre Schuld, dass so ein Ungleichgewicht an diesem Ort eingekehrt war, also war es auch ihre Pflicht, zumindest zu versuchen, es wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Die frage war nur wie. 
"Kannst du etwas tun, Kamerad?", fragte er in Nazims Richtung, während er mit seiner Waffe ausholte, um einige der Skorpione über den Klippenrand hinwegzufegen, "Oder müssen wir das so erledigen, wie mit dem Ungeziefer in den Palasthallen?"

Nazim zog verwundert eine Braue hoch. Nach all der Zeit schien Beshir immer noch nicht zu verstehen, dass er ein Diener war. Er hatte die Kontrolle und musste ihn nicht um etwas bitten. Kurioserweise irritierte ihn das mehr als er sich zugestand.
Probehalber ließ er eine schwarze Flamme entstehen und schleuderte sie in Richtung der Skorpione. Zahllose verbrannten, doch kamen auch hier wieder einige nach.
"Es sind zu viele", stellte er fest. "Wir können sie nicht einfach alle erschlagen, wie die Palastratten. Und da sie selbst giftig sind, werden wir ihnen damit wohl auch kaum beikommen können. Solange sie die Greifen zum Ziel haben, können wir ihnen kaum beikommen."

"Dann weiss ich auch nicht, was wir tun können", seufzte Beshir und  sah von den Skorpionen hin zu den Greifen. War ja auch ein blöder Moment, den sie wieder erwischt hatten. Konnte nicht einmal etwas funktionieren. Oder hatte der Greif sie deshalb hierhin bestellt? Weil sie gerade eben etwas tun sollten?
"Hätten wir eine Möglichkeit, diesen Kreaturen beizukommen, hätten wir uns wohl einen Grund für eine Überfahrt erspielt. Aber ich wüsste nicht, wie man so einer Masse entgegenwirkt."

Garcia blickte mit verhärteter Miene zwischen der Legion kleiner Tiere und den Greifen hin und her, die ihre Eier verteidigten und schloss die Augen, fieberhaft überlegend. Dann öffnete er sie wieder, mit stechendem Blick.
"Wenn man den Feind nicht besiegen kann", erklärte er, während er sein Schwert vom Rücken nahm, "bleibt nichts übrig als zu retten, was zu retten ist."
Er stürzte in Richtung der Horde aus Krabblern und fegte einige mit dem Schwert beiseite. Die Waffe war nicht für diese Art Gegner geeignet.
"Um die Skorpione können wir uns später noch kümmern, zuerst einmal müssen wir uns einen Weg zu den Eiern bahnen und sie in Sicherheit bringen!"
Wie sie das anstellen sollten, war aber eine andere Sache. Auf Dauer würden sie mit ihrer Ausrüstung nicht weit kommen. Zähneknirschend wandte er sich an die Darjadher.
"Wenn Ihr irgendeinen Plan habt, wie wir an die Eier kommen, solltet Ihr sie bald äußern. Es ist Not am Mann!"

Der Hautmann wollte sich zurückziehen. Eine Entscheidung, die nicht unbedingt von ihm zu erwarten gewesen wäre, aber eine durchaus nachvollziehbare. Ein taktischer Rückzug schien tatsächlich die einzige Möglichkeit zu sein, die ihnen eine Chance ermöglichte. Denn ihr Leben gegen diese Übermacht zu verschwenden, die sich nicht um das Leben eines einzelnen Tieres kümmerte, und damit ihre so wichtige Mission aufs Spiel setzen, nein, das war definitiv nicht schlau oder mutig. Doch auch der momentane Plan war noch nicht wirklich ausgereift. Denn Beshir war sich sicher, dass die Greifen sie sofort zerfleischen würden, wenn sie sich zu nahe an ihre ungeborenen Jungen wagten, mochten noch so viele der giftigen Krabbeltiere warten. 
"Die Frage ist, ob die Greifen uns denn auch an die Eier lassen, oder uns ebenfalls als einen Feind ansehen würden", sprach er seine Gedanken deswegen auch laut aus und kritisch blickte er von den maijestätischen Tieren hin zu ihren Nestern und hinunter zu den Skorpionen. Es waren so viele, man sah kaum mehr den Boden zwischen ihnen. An einigen Stellen häuften sie sich, die hinteren trampelten rücksichtslos über die am Boden und teilweise wurde auch einer von der Menge die Klippe hinuntergedrückt und fiel hinunter in die Tiefe, die anderen Skorpione kümmerte das nicht. 
"Die Eier sind bestimmt schwerer, als sie aussehen mögen und sie sehen sehr glatt aus.. die Schale ist vielleicht genug stark, um einen Sturz auszuhalten, aber es wäre trotzdem riskant, sie von blosser Hand in Sicherheit zu bringen."

"Was dann?!" Laurent wurde zunehmend panisch. "Sollen wir die Greifen vielleicht freundlich bitten, ihre Eier woanders hinzuschaffen?"
Garcia legte die Stirn in Falten. Das wäre zumindest ein Ansatz. Von selbst würden sie nicht an die Eier kommen können, selbst wenn sie zu einem der Nester hinunterklettern könnten. Mit den Eiern in der Hand zu klettern wäre von Anfang an ein zweckfreies Unternehmen.
"Wenn wir die Kreaturen einen Moment ablenken könnten", überlegte Garcia. "Dann hätten die Greifen selbst Gelegenheit, ihr Eier in Sicherheit zu bringen."
Nazim zog die Brauen zusammen und sah sich um. Dann deutete er auf den Kadaver eines toten Greifen, der nur halb aufgegessen war.
"Sie wollen Nahrung", erklärte Nazim ihnen. "Nur das würde sie ablenken. Doch selbst wenn wir uns alle opfern würden, wäre es ein sinnfreies Unterfangen."

Beshir blickte zu dem Kadaver, ein strenger Geruch strich aus dieser Richtung zu ihnen herüber. Aber die Skorpione schien dies nicht zu stören. Er wusste, dass es Düfte gab, welche die Palastkatzen völlig ablenkten.. Aber Skorpione.. Was tat man bei Skorpionen.. Er wusste es nicht.
Wieder spürte er das Krabbeln von unzähligen Beinchen auf seinem Stiefel und angewidert schüttelte er sie ab.
"Ach wenn doch die Erde selbst sich erheben und diese Plage verschlingen würde!"

Garcia wollte gerade erwähnen, dass Anrufungen ihnen jetzt nichts halfen, als er ein merkwürdiges Lächeln auf dem Gesichts des Hexers erkannte.
"Ein interessanter Gedanke, Meister", erklärte er und legte seine flachen Handflächen aneinander, die von einem grünen Leuchten ungeben waren. Daraufhin kniete er sich nieder und legte die Hände auf den Boden unter ihnen. Kurz darauf begann die Erde zu zittern und vor ihnen taten sich Risse auf. Die irritierten Greifen erhoben sich in die Luft, während einige der Risse immer breiter wurden und sich zu dem Kadaver schlägelten.
Laurent verlore beinahe das Gleichgewicht und Garcia betrachtete das Schauspiel mit aufgerissenen Augen.
"Was zum Teufel habt Ihr vor?!"
"Die Greifen sollten erkennen, dass sie in der Luft die Oberhand haben", erklärte der Dschinn. "So merken sie es am ehesten."

"Natürlich. In der Luft können die Skorpione ihnen nichts anhaben", bestätigte Beshir und sorgte mit seinem Stab als Stütze für mehr Stand. 
Auch die Skorpione wirkten ziemlich irritiert über das Beben, der Teppich, den sie bildeten, wurde noch chaotischer.

Die Spalten umschlossen schließlich den Greifenkadaver und ließen ihn in ein Loch im Gestein fallen. Die Skorpione waren noch irritiert durch das Erdgezitter, doch einige von ihnen versuchten bereits darauf zuzuhalten.
"Wollt Ihr uns umbringen?!", kam es wenig begeistert von Laurent. "Was Ihr so weiter macht, sehen wir auch bald die Radieschen von unten!"
"Laurent, reißen Sie sich gefälligst zus-"
Weiter kam der General nicht als er mit weit aufgerissenen Augen auf die Löcher in der Klippe starrte. Einige der Eier in den Nestern zitterten ungemein.
"Haltet ein! Die Eier!"
Doch es war zu spät. Eines der Eier purzelte bereits aus dem Neste heraus und fiel in die Schlucht...
Nur um kurz darauf von einem kreischenden Greifen aufgefangen zu werden.
"Spätestens jetzt wissen sie, dass es besser wäre, sich eine neue Brutstätte zu suchen", erklärte Nazim.
Garcia wollte etwas erwidern, doch das Beben brachte auch ihn aus dem Gleichgewicht.
"Wenn die Klippe unter uns zusammenbricht ist uns aber auch nicht geholfen."

Auch wenn es gefährlich wackelte, so versuchte Beshir einen möglichst guten Blick hinunter zu erhaschen. 
"Es sieht so aus, als würden die Greifen tatsächlich abziehen.. In dem Fall hält uns hier auch nichts mehr und wir sollten uns eilen."
Denn hinunterstürzen, das wollte er bestimmt auch nicht. Also schlug er ein paar Skorpione vor sich weg, in den Abgrund und hüpfte dann unglaublich akrobatisch von einer freien Stelle zur nächsten. Denn auf einen Skorpion treten war auch keine gute Idee. Aber durch das Beben waren sie nicht mehr ganz so dicht verteilt und man konnte sich mit ein wenig Glück einen Weg in Richtung der sicheren Ebene bahnen.

Garcia staunte nicht schlecht, als er Zeuge der akrobatischen Künste des Darjadhers wurde. Das Wüstenvolk war listig, aber ihre Agilität war erstaunlich.
"Erwarten diese Wüstenräuber, dass wir auch von Stein zu Stein hüpfen?!", kam es empört seitens Laurent.
"Wir erwarten überhaupt nichts von Euch", entgegnete Nazim gelassen. "Wir sind bloß gespannt zu sehen, wie Ihr diese Aufgabe bewältigt. Oder es zumindest versucht."
Ein zynisches Lächeln überkam Garcias Lippen.
"Sollten wir dabei sterben, würde es Euch nur zugute kommen, nicht wahr?"
"Der Meister könnte solche Gedanken hegen", er stand auf und das Beben ließ nach. "Ich habe kein besonderes Interesse an Eurem Scheitern."
Der Unterleib des Darjadhers begann, sich in dunklen rauch aufzulösen.
"Doch solltet ihr es tun, habe ich auch keinen Grund, Euch zu retten."
Somit löst der Dschinn sich in einen düsteren Schemen auf, der seinem Meister hinterher schweifte.
"Unheimliche Gestalten", murmelte Laurent und machte sich daran, dem Hauptmann zu folgen, der begann sich einen Weg durch die Spalten in der Erde und die Lücken in den Reihen der Skorpione zu bahnen.

(Ich mag Nazim. Er ist super xD)

Durch die Unterhaltung der anderen hatte Beshir schon einen Vorsprung. Da auch hier die Erde inzwischen ziemlich bröckelte und immer wieder unter den Füssen wegrutschen wollte, hatte er seinen Stab inzwischen als Balancehilfe in beiden Fingern oder benutzte ihn auch mal, um sich über eine besonders grosse Spalte oder einen Skorpionhaufen zu schwingen. Einen Vorteil hatte die Sache. So blind vor Hunger und Irritation, wie die Skorpione waren, fielen sie eher die Klippe hinunter, als Schutz im Rückzug zu suchen. So wurden es weniger, je weiter man sich von der Klippe entfernte, während vom Boden mehr zur Verfügung stand.

Die beiden Darjadher waren schnell aus der Gefahrenzone herausgekommen und konnten beobachten, wie die Greifen Stück für Stück ihre Eier aufsammelten und sich in die Lüfte erhoben. Der Dschinn hatte ganze Arbeite geleistet, aber das Gestein war löchrig und brüchig gewesen. Ein Teil der Klippe brach bereits in die Schlucht herab. Und nicht ganz so weit entfernt waren die beiden Remani.
Über die Gelenkigkeit der Darjadher verfügten sie bei weitem nicht, und der Hauptmann war in seiner schweren Rüstung kaum in der Lage sich zu bewegen. Immer wieder hatten sie sich vom Rand der Klippe weg bewegt, doch gerieten sie zunehmend ins Stolpern. Und zu Nazims Erstaunen war es ausgerechnet der Hauptmann, der scheinbar schwer ins Schwitzen kam.
"Sieht aus, als würde die standhafte Fassade bröckeln", stellte der Dschinn fest. "Ob der Westländer es schaffen wird?"

Sobald sich Beshir sicher sein konnte, dass der Boden unter seinen Füssen frei von weiteren Rissen und auch grösstenteils Skorpionen war, drehte er sich um und mit tiefem Stirnrunzeln musterte er die beiden Remani. 
"Das könnte sehr knapp werden."
Tatsächlich schien er nicht erwartet zu haben, dass die zwei so Mühe haben würden. Immerhin waren ihre Füsse besser von den Skorpionen mit der Stahlkappe der Stiefel. Aber so praktisch eine Rüstung auch schützen mochte, sie schränkte in anderen Punkten halt auch ein, das war wohl schon so. 
"Beeilt euch, der Stein hält nicht mehr lange!", rief er den Zweien also durch das Knirschen und Knacksen des Gebirges hin zu und das Kreischen der Vögel. Gleichzeitig nahm er noch ein paar Schritte mehr Sicherheitsabstand davon.

Nazim zog überrascht eine Braue hoch ob des Kommentars und sah weiterhin interessiert zu. Laurent war schon beinahe bei ihnen angekommen. Als Armbrustschütze war er lediglich in leichte Rüstung gekleidet und schien um einiges besser voranzukommen, als der schwer berüstete Garcia.
"Merkwürdig", murmelte Garcia. "Man könnte ja fast meinen...dass er sich Sorgen macht."
"Hauptmann, beeilt Euch", rief Laurent. "Es ist fast-"
Weiter kam er nicht. Die Struktur, die zuvor noch den Stein unter ihnen zusammengehalten hatte, brach zusammen. Laurent geriet ins Taumeln.
"Hören Sie auf zu tanzen und bringen Sie sich in Sicherheit!", bellte Garcia ihm zu und Laurent legte das letzte Stück zurück. Während der Boden immer rissiger wurde, kam Garcia immer näher. Er hatte die anderen beinahe erreicht...
...als der Boden unter ihm mit einem Mal nachließ. Einen Moment schien Garcia noch die Hand nach den anderen ausstrecken zu können. Dann begann er, an dem abfallenden Abhang nach unten zu rutschen, während unter ihm Steine und Skorpione nach unten fielen.

Beshir reagierte blitzschnell. Er wusste wohl in dem Moment selbst nicht ganz wieso, es war intuitiv. Aber als der Boden auf einmal mit einem Ruck nach unten kippte und den Hauptmann ins Straucheln brachte, machte er einen Satz nach vorne, an den sich neu bildenden Abhang, dass es unter seinen Füssen gefährlich knirschte, und riss seinen Stab nach vorne, um Garcia mit diesem eine Möglichkeit für Halt zu geben.