RPG: Lex Animae

[Sag, bist du irgendwo on? Ich schmier grad nen großen Ref Sheet für LA hin, ich denke nicht, dass ich heute noch zu Jin und MIstral kommen werde, aber du müsstest dein Amen drauf geben XD]

"Es gibt Farbscheiben", meinte Ruut. "Da kann man herumdrehen und herausfinden, was wozu passt. Es passen jeweils die umliegenden Farben sowie die Komplementärfarben. Bei Grün passt Gelb oder blau oder ganz bestimmte Rottöne, dann musst du aber schauen, dass eins der beiden ins Grau geht. Und bei Lila passen Sachen wie violett und blau, Rot. Gegensatz ist Orange, das ist aber grad überhaupt nicht in Mode."
So Dinge, womit sie sich auskannte.

Einen Moment musterte Mistral ihr Gegenüber schweigend. Deren Art verschlug ihr geradezu die Sprache, und das Aufrechterhalten des Lächelns wurde zunehmend schwieriger.
"Ah", meinte sie nur. "Werd's mir merken."
Das war erstmal alles was sie rausbekam. Sie wandte sich wieder ihrer Tasche zu und kramte ein paar Dinge raus, die vielleicht vonnutzen sein konnten.

Ruut war sich nicht sicher, ob Mistral durch die Faktenflut abgeschreckt war oder allein, weil sie so etwas, was keinen interessierte, auch noch wusste. Klar, sie war nicht sonderlich Mode interessiert, aber Farben waren etwas Wichtiges, wie sie fand. Sie konnten ausschlaggebend für's Gemüt sein, Iivari hatte in seinen Räumlichkeiten vermutlich die falschen Farben angebracht, deshalb war er immer so... So halt.
Dann schaute auch sie nach, was sie noch so gebrauchen konnte, bevor sie sich erhob. Die Viertelstunde war so gut wie vorbei und wenn sie gestehen durfte, sonderlich Lust zu spät zu kommen hatte sie nicht.

Farbscheiben. Sowas blödes. Wer hatte denn schon ein Recht zu sagen, welche Farbe zu welcher passte? Grün passte toll zu lila! Fand sie jedenfalls. So schmollte Mistral ein wenig im Stummen, als sie hinunter zum Treffpunkt stiegen, wo Jin bereits wartete, und nachdenklich in den Wald starrte. Hier draußen fühlte er sich um einiges wohler als in dem engen Zimmer.

Kunstunterricht und so, wurde einem recht zeitig beigebracht.
Auch sie sagte nichts mehr, folgte ihrer Kollegin allerdings, auch wenn sie sich erbarmte, abzuschließen und den Schlüssel zu verpacken.
Iivari kam wie üblich als letzter, der Auftraggeber war schon da. Er erzählte noch ein bisschen herum, wie wichtig ihm das sei und wie wichtig es außerdem wäre, die Seuche zu stoppen, bevor sie auf die ganze Stadt überging. Sie bekamen allesamt simple Ausrüstung zum Schutz, Spruch Mund- und Nasenschutz, dann führte er sie voran, in die gesperrte Vorstadt.

Jin schien etwas verwirrt ob der Ausrüstung, doch Mistral zeigte ihm die richtige Anwendung. Er empfand es als unangenhem. Aber die Leute dürften schon wissen was sie taten.
Die Vorstadt war kein schöner Anblick. Die meisten der Hütten waren recht klein und aus Holz statt aus Stein. Das hätte nicht gestört, doch der Anblick der Menschen hier war kein schöner. Die Gestalten vegetierten mehr vor den Gebäuden als, dass sie lebten. Es erinnerte ihn an die Ihmisielu, die er am Bahnhof gesehen hatte. Doch diese hatten sich ihr Schicksal selbst zu verschulden. Zumindest teilweise. Diese Menschen hier waren jedoch unschuldig. Also würden sie ihnen helfen müssen. Sie kamen an einer Versammlungshalle an, wo ein improvisiertes Krankenlager eingerichtet worden war.

Hier und da wurde gehustet und Iivari hatte einen Gesichtsausdruck wie "Is ja dreckig, hier". Er rückte seine Brille hin und her, dann hockte er sich vor den nächstbesten Kranken und musterte ihn einen Moment.
"Geschwollene Lymphknoten", stellte er fest.
"Es ist nicht die Pest", meinte der Auftraggeber. "So viel wissen wir. Ich würde.. dann mal..."
Iivari schaute ihn vernichtend an. "Verschwinden Sie."
Das ließ sich der Mann nicht zweimal sagen. Der Magier wandte sich daraufhin an seine Schüler.
"Ihr müsst euch die Symptome anschauen", sagte er dann. "Die sichtbaren körperlichen Veränderungen. Fragt sie nach ihrem Befinden. Wir brauchen eine Basis, auf der wir arbeiten können, um dem hier Einhalt zu gebieten." Während er das sagte, fühlte er, wie egal es ihm war. "Und passt auf, dass ihr keinen Körperkontakt zu ihnen habt."

Während Jin sich wunderte, ob Iivaris Zorn daherrührte, dass er die Person schützen wollte, war sich Mistral sehr sicher, dass die Antwort "Nein" lautete. Ihre Sympathie für Iivari hielt sich zunehmend in Grenzen.
Allerdings hatte sie auch nicht wirklich Lust mit Iivari zu diskutieren, also wandte sie sich an die anderen beiden.
"Was meint ihr? Sollen wir zusammen gehen, oder uns aufteilen?"

Währenddessen lehnten an einem Hügel über der Vorstadt zwei Gestalten.
"Der Kerl dürfte langsam eingetrudelt sein, nicht wahr?", fragte der Junge mit den roten Haaren seien Begleiterin.

"Möglicherweise ist zusammen sicherer", überlegte Ruut ein bisschen abwesend. Außerdem wollte sie nicht alleine durch den Dreck.

Iivari hatte sich den Mann mittlerweile genauer angeschaut. Geschwollene Lymphknoten, daraus folgender schwerer Atem. Dicke Zunge, tränende Augen, laut Beschreibung des Mannes juckende Haut, was zu geröteten und aufgekratzten Stellen führte. Wie eklig.
Und Fieber. Ja, das Fieber war es wahrscheinlich, was die Leute hinweg raffte.

Seine Begleiterin nickte langsam und steckte sich eine rebellische Strähne hinters Ohr.
"Sein Zug ist vor etwa einer Stunde angekommen, er befindet sich jetzt wohl in entsprechendem Gebiet." Sie ließ ihren Blick über das Umfeld schweifen.

"Ich stimme zu", meinte Jin. "Wir wissen nicht, was es mit diesem Ort auf sich hat, also sollten wir vorerst zusammenbleiben."

"Iivari Kurjaukka." René sprach jede Silbe langsam aus, als könne er am Klang des Namens erkennen, was es damit auf sich hat. "Dann hatten eure Informanten wohl recht was ihn angeht. Seine Fähigkeiten müssen ja erstaunlich sein, wenn die Akademie ihn schickt."
Nachdenklich lehnte er sich an das Geländer der Treppe und schaute in die Stadt hinunter.
"Meinst du, er kapiert, was es mit eurem Medikament auf sich hat? Denkst du, er kann die Menschen heilen?"
So ganz wohl war ihm nicht bei der Sache. Dieser Ort ähnelte dem, an dem er aufgewachsen war. Für jemanden zu arbeiten, der für den miserablen Zustand verantwortlich war, schien ihm nicht so ganz recht. Aber Geld war Geld und Geld stank nicht.

So kam es, dass die drei im Team herum liefen und Leute ausfragten. War einfacher und Ruut musste meist nur dastehen und schön aussehen.

"Er müsste es erkennen", meinte sie. "Aber ich kann mich da auch nur auf unseren Informanten verlassen. Ich habe Iivari das letzte Mal vor vierzehn Jahren gesehen, damals hatte er zwar Interesse an Medizin und Pflanzengiften, sich aber nicht mehr als nötig damit beschäftigt. Er hat Leute lieber umgebracht als ihnen zu helfen." Sie stellte sich wieder gerade hin. "Wir sollten uns auf den Weg machen."

Iivari indes hatte jetzt drei Menschen geheilt und aus dem Gebiet geschickt, wurde aber aus deren Gerede nicht so ganz schlau.
Es gab einen Umschlagplatz für Wahren in der Nähe. Dort hatte es angefangen, das war logisch. Aber es es hatte nicht langsam angefangen, das verwunderte ihn. Es waren immer mindestens ein paar Fälle der Krankheit bekannt, eher es viel wurde. Hier war alles auf einmal gekommen.
Eindeutiges Zeichen von Manipulation, nur... wozu? Und... sollte er seine Schüler zurück pfeifen? Ach nein. Quatsch. Die kamen schon zurecht.

"Ist ja wahnsinnig beruhigend", murmelte René. "Dann ist das so eine Art Test für ihn?"
Er setzte sich auf das Geländer und rutschte Langsam hinunter, bremste aber mit den Händen ab, so dass Elise auf der Treppe mithalten konnte. "Also...wie war das nochmal im Mittelteil? Du willst diesen Iivari suchen und ihn wieder zur Mitarbeit bringen. Fein und gut. Nur wunder ich mich, was soll ich debei tun. Mich kennt der liebe Herr ja nicht."

"Du sollst seine Schüler daran hindern, dazwischen zu funken", erklärte sie, während sie neben ihm die Treppe hinab stieg. "Sie dürften ungefähr in deinem Alter sein. Ich schätze mal nicht, dass er sich in seiner sozialen Veranlagung groß geändert hat, also wird das wahrscheinlich unnötig sein, aber wir sollten auf Nummer sicher gehen."
Sollte er sich in seiner Denkweise tatsächlich nicht groß geändert haben, würde er herum rennen und dem Ganzen auf die Spur gehen wollen, seine Schüler würde er am Zentrum halten, um sich nicht dazwischen funken zu lassen. Das hieß, dass sie René zum Krankenlager schicken musste. Sie selbst würde zum Markt gehen.

"Uh, klingt ja spannend", entgegnete René und war sich selbst nicht so ganz darüber im Klaren, ob er das ernst meinte. Ein paar gleichaltrige ablenken? Klang nach keiner großen Herausforderung. Dafür hätten sie einen simplen Taschendieb anheuern können. Und nicht den Sohn des großen Gerard Vulpin.
Andererseits...
"Gibt's etwas, was ich über diese Schüler wissen sollte?", wunderte er sich. "Wie viele sind es? Haben sie besondere Fähigkeiten?" Ein schelmisches Grinsen überkam sein Gesicht. "Sind hübsche Damen dabei?"

"Es sind drei." Sie führte den Jüngeren durch ein Wirrwar an Gassen, das begann, sobald sie in der Vorstadt angekommen waren. "Zwei junge Frauen und ein junger Mann. Letzterer ist ein Ureinwohner aus dem Norden, das eine Mädchen ist aus Mirskiya, die dritte ist eine Diplomatentochter aus der Hauptstadt. Sie ist die einzige, die nicht im Kampf erprobt ist, aber letztendlich sind sie alle drei noch nicht lange an der Akademie."

"Soso", meinte René und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Eine aus Mirskiya und eine aus der Hauptstadt also. Hrmm, welche zuerst...?"
Eigentlich war es egal, schließlich war er in keiner der beiden Städte schon gewesen. Doch wenn sein Vater ihm eines gelehrt hatte, dann dass jeder Auftrag spannend war, sobald eine Frau ins Spiel kam. Und er war schon gespannt drauf, was für ein Temperament die beiden so hatten.

Mistrals Temperament war im Moment primär angespannt, zum Teil unterkühlt. Die letzte halbe Stunde hatten sie damit verbracht, durch die Straße zu ziehen und Leute auszufragen. Viele von ihnen litten an Fieber, diejenigen, die nicht im Bett lagen, schlurften, als hätte man ihnen Bleigewichte an die Beine gekettet. Außerdem schienen sie sichtlich Schwierigkeiten mit dem Atmen zu haben.
"Es geschah...keuch...vor ein paar Wochen", erzählte einer der Männer. "Erst waren es nur ein paar, dann wurden es immer mehr. Jetzt sind alle krank!"
Mistral fuhr sich nachdenklich über das Kinn, Jin zog eine Braue hoch.
"So etwas habe ich noch nicht gesehen", gab er zu. "Von wo nehmen die Leute hier denn ihr Wasser? Könnte es sein, dass eine totes Tier einen der Bäche vergiftet hat?"
Das war mal bei ihm im Dorf passiert. Alle die aus dem Bach getrunken hatten, waren binnen kurzem erkrankt.

Elise verdrehte unmerklich die Augen. Diese jungen Leute... Den Gedanken fand sie ganz amüsant, ließ es sich aber nicht anmerken. So alt war sie eigentlich noch nicht.
Die beiden waren an einer Straßenkreuzung angelangt. "Das Lager befindet sich dort, du wirst dort Ausschau halten. Ich werde zum Markt gehen." Sie sah sich kurz um. "Solltest du unerwarteterweise doch auch auf Iivari treffen, beschäftige ihn so lange, bis ich da bin." Wenn er am Markt nicht war, würde sie ihn anderswo suchen müssen.

Ruut war leise, wie eh und je, aber nicht ruhig, sondern, ebenso wie Mistral, ziemlich angespannt. Ihr bereitete es Unbehagen, in einer solch verseuchten Gegend zu sein. Sie wollte sich schließlich nicht anstecken.
"Die Brunnen wurden", ein schleimiger Atemzug, "bereits untersucht." Ein Husten. "Nichts... da ist... nichts." Der Mann wischte sich Fieberschweiß von der Stirn.

Iivari war derweil bei der fünften Person. Er konnte nicht jeden heilen und hatte eigentlich auch gar keine Lust dazu. Zumal es irgendwie sinnlos war, wenn sie sich danach eh wieder ansteckten, aber er hatte die bereits behandelten Personen vorerst aus dem Gebiet geschickt.
Er legte die Hand auf die Brust des Patienten, in dem Fall einer Frau, und ließ die Magie wirken. Alle äußerlichen Sachen bildeten sich innerhalb der nächsten drei Minuten zurück und er wusste, dass auch die Krankheitserreger abstarben.
Als er fertig war, atmete er einmal tief durch. Krankheiten zu heilen dauerte vielleicht nicht allzu lange, aber es erforderte eine Menge Energie, fast als würde er schwere Verletzungen heilen.

"Alles Klärchen", entgegnete René und zog sich selbst eine Maske über. "Keine Panik, keine Dame widersteht dem unwiderstehlichen Charme des René Vulpin."
Darüber, dass es noch diesen Ureinwohner gab, dachte René nur am Rande nach, während er sich in einer saloppen Geste von Elise verabschiedete und sich in Richtung des Lagers begab.

"Okay, das macht die Sache nicht grad einfacher", murmelte Mistral. "Ob es dann vielleicht die Nahrungsmittel waren?"
Jin blickte sich zu Ruut um und stllte nachdenklich fest, dass diese noch kein Wort gesagt hatte.
"Was denkst du davon?", erkundigte er sich.

[Teluukas Lines sind fertig cx]

Sie sagte nichts weiter, schritt nur weiter gen Markt.

"Hm?" Sie schaute etwas erschrocken auf, dann dachte sie nach. "Wäre auch gut möglich, dass irgendwelche Leute hier durch gekommen sind, die diese Krankheit hatten", meinte sie dann. "Reisende vom Festland. Es ist häufig so, dass solche exotischen Krankheiten dann schnell ausbrechen, weil die Körper der Leute hier noch keine Abwehrstoffe dagegen haben."

Jin starrte sie einen Moment fassungslos an und Mistral starre Ruut an, als hätte sie gerade zugegeben Iivari attraktiv zu finden.
Dann wandte Jin den Blick mit düsterer Miene ab.
"Das ist in der Tat eine Möglichkeit", murmelte er, sichtlich betroffen.
"Ähm, ja", meinte Mistral. "Jin, entschuldige uns mal einen Augenblick."
Sie nahm Ruut an der Schulter und führte sie in eine Seitengasse.
"Sag mal hast du sie noch alle?!", zischte sie ihr zu. "Du erzählst sowas ausgerechnet ihm?! Ich kann mir vorstellen, dass er da mehr Erfahrung hat, als ihm lieb ist."

"Daran hab ich nicht gedacht, tut mir Leid!", fauchte Ruut, es klang aber nicht danach, als würde es ihr Leid tun. "Er hat mich gefragt, woran ich denke und ich hab geantwortet, das wird ja wohl nicht verboten sein! Das ist sein Problem, nicht meins und deines auch nicht!"

Mistrals Brauen Zogen sich zusammen. Diese kleine arrogante.
"Sicher", kam es langsam und deutlich von ihr. "Es ist nicht unser Problem. Schließlich ist Jin nur unser Kamerad, wen kümmert's wie er sich fühlt? Schonmal dran gedacht, das wir hier zusammen arbeiten müssen. Da hilft's nicht unbedingt wenn du ihn in eurem ersten Gespräch an den Tod seiner Leute erinnerst!"

"Es war nicht beabsichtigt!" Wie üblich war ihre Stimme etwas in die Höhe geschossen, passierte so, wenn sie sich aufregte. "Es war ein Gedanke, verdammt, ein Gedanke! Und hier geht es nicht um private und persönliche Angelegenheiten, wir müssen klären woher die Seuche kommt! Da gehören Gefühle ohnehin in den Hintergrund!"

Elise war gerade in die Gasse eingebogen und somit gute zwanzig Meter von den Mädels entfernt, hörte nur, wie sich die eine ziemlich aufregte. Doch sie erkannte darin Iivaris Schülerin und während sie das Gässchen langsam entlang schritt, konnte sie sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen. "Hab ich ihn wohl in seiner Faulheit unterschätzt", murmelte sie vor sich hin.

Auf der anderen Seite hatte René inzwischen schonmal Schüler Nummer Eins ausgemacht, was auch nicht weiter schwer war, immerhin gab es hier in der Gegend nicht viele riesige Ureinwohner. Trotzdem war er etwas enttäuscht, als erstes ausgerechnet auf den Kerl gestoßen zu sein. Wenn er schon eines seiner Zielobjekte allein vorfand hätte es wenigstens eines sein können, bei dem er seinen Charme spielen lassen konnte.
Andererseits war das vielleicht gar nicht so schlecht.
"Entschuldigen, bist du einer der Schüler von Meister Kurjaukka?", erkundigte er sich bei Jin.
Der Indianer warf ihm einen düsteren Blick zu und musterte ihn prüfend.
"Und wer bist du?"
"Dein Meister schickt mich, du sollst dich sofort am Aussichtspunkt mit ihm treffen."
"Gut, ich warte noch auf meine Begleiterinnen", meinte Jin.
"Er sagte, er wolle nur mit dir persönlich sprechen. Er sucht eine Pflanze, die ihm bei der Herstellung einer Arznei hilft und braucht dabei deine Hilfe. Und er sagte dass, ich zitiere: 'Weiber sich ohnehin besser aufs Tratschen verstehen'. Ganz schön unverschämt was?"
"Wo ist dieser Aussichtspunkt?"
"Paar hundert Meter in die Richtung", wieß René ihn an. "Da oben bei dem Treppengeländer, kannst ihn nicht verfehlen."
Jin schaute nachdenklich dorthin, runzelte kurz die Stirn und zuckte mit den Schultern.
"Sag meinen Begleiterinnnen bitte, wo ich bin", bat er René. "Sie müssten bald hier auftauchen."
"Oh liebend gern", bot sich René bereitwillig an und winkte Jin zum Abschied. Lief ja wie am Schnürchen.

Mistral zog tief Luft durch die Nase ein und stieß sie dann durch den Mund wieder aus. Keine gute Idee, wenn man einen Mundschutz trug.
"Pass bitte in Zukunft einfach auf, was du sagst", stöhnte sie und wandte sich wieder dem Platz zu. "Wir haben schon genug Ärger, da musst du ihn nicht auch noch..."
Sie sah sich überrascht um, doch besagte Person fehlte auf einmal.

Die blonde Frau überholte die beiden und ging weiter, an René vorbei. "Kümmer dich um die zwei, ich such weiter", raunte sie ihm unauffällig im Laufen zu und machte sich weiter auf die Suche, einfach, indem sie den Weg zurück zum Krankenlager einschlug, die Hand dabei auf dem Griff ihrer Axt. In Armenvierteln war sie stets vorsichtig, sie mochte ihr Geld und ihr eben hatte sie auch ganz gern.